Essen gehen in den USA: Tipps für Diners, Restaurants & Fast Food-Ketten
Essen gehen in den USA ist doch irgendwie ganz anders als bei uns. Hier sind meine Tipps und Infos für euren Besuch von Diners, Restaurants & Co, die ich aus mittlerweile 3 USA-Besuchen gesammelt habe.
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Essen gehen in den USA: Preise und Trinkgeld
Leider ist Essen gehen in den USA nicht billig, es sei den, man ernährt sich nur von Fast Food. In durchschnittlichen Diners und Restaurants muss man mit ca. 20 Dollar für eine Hauptspeise rechnen. Ausnahmen um die 15 Dollar sind hin und wieder möglich (gerade vegetarische Speisen). Ungefähre Richtwerte in einem normalen, nicht gehobenen Lokal: Pizza bzw. Burger mit Pommes 20-25 Dollar, vegetarisches Gericht 15-25 Dollar. Auch Desserts und Vorspeisen sind teuer. Für ein Stück (immerhin sehr leckeren) Cheesecake haben wir in einem Saloon irgendwo in der Pampa tatsächlich 10 Dollar gezahlt. Achtung: Auch in Restaurants sind die Preise ohne Steuern angegeben. Zu den Steuern kommt dann noch ein „tip“ (Trinkgeld) hinzu.
Fast Food-Ketten sind im Vergleich viel, viel billiger, ähnlich dem, was man aus Deutschland und Österreich kennt. Wir haben es meist so gemacht, dass wir uns mittags im Supermarkt oder einer in den Supermarkt integrierten Subway-Filiale selbst versorgt haben und abends Essen gegangen sind. Dass wir immer nur abends in Restaurants gegangen sind, merkt man sehr schön am Kunstlicht-Flair unserer Food-Fotos ;-).
Kommen wir zum leidigen Thema Trinkgeld…
Trinkgelder (englisch „tip“) sind in den USA keine freiwillige Sache, sondern fester Bestandteil eines jeden Restaurantbesuchs. 15% sind absolutes Minimum, wenn man dem Kellner oder der Kellnerin nicht zu verstehen geben möchte, dass sein Service grottenschlecht war. Besser sind zumindest 18% oder 20%. Ja, das ist viel bei den eh schon hohen Essenspreisen, aber so ist es nun mal und kein Trinkgeld zu geben ist wirklich ein absolutes No-Go! Kellnerinnen und Kellner sind in den USA äußerst schlecht bezahlt (Stundenlohn oft nur um die 2 Dollar) und leben daher fast nur von Trinkgeldern. Da kommt es schon mal vor, dass euch ein:e Kellner:in die Rechnung mit Herzen, Smileys und einem netten Spruch verziert, in der Hoffnung, dadurch ein großzügigeres Trinkgeld zu bekommen. Kellner:innen sind generell extrem freundliche Wesen, die sich in der Regel bei euch auch mit ihrem Vornamen vorstellen.
So funktioniert es in der Praxis:
Zahlt man mit Kreditkarte (was üblich ist), kann man zumindest manchmal sogar am Bildschirm, wo die Kreditkarte durchgezogen wird einfach antippen, ob man 15, 18 oder 20% Trinkgeld gibt. Ansonsten stehen entweder auf der Rechnung die Preise bereits mit verschiedenen Trinkgeld-Vorschlägen von meist 15, 18 und 20% und ihr müsst das jeweilige nur noch ankreuzen, oder sonst füllt ihr das auf der Rechnung händisch aus und es wird bei Kreditkartenzahlung berücksichtigt. Ihr müsst also nicht das nötige Kleingeld für das Trinkgeld parat haben. Trinkgelder sind aber auch gerne in bar gesehen!
Ein paar Mal haben wir auch erlebt, dass es nicht in unserer Macht lag, die Höhe des Trinkgelds selbst zu entscheiden. Wir bekamen dann einfach eine Rechnung, auf der alles schon vorgerechnet war: Der eigentliche Betrag, darunter die Steuern, darunter das Trinkgeld von 18%, alles addiert zu einer fixen Summe. Das mag jetzt fast schon frech wirken, aber eigentlich ist es gar nicht unpraktisch: so erspart man sich selbst das lästige Rechnen. Man gewöhnt sich mit der Zeit daran, dass die ganze Denkweise das Trinkgeld betreffend in den USA einfach eine komplett andere ist. Es ist eben keine freiwilllige Sache.
Essen gehen in den USA: Fast Food-Ketten
Es gibt jede Menge Fast Food-Ketten, die es in Europa nicht gibt. Also geht bloß nicht einfallslos zu McDonald’s und Burger King, sondern probiert euch durch. McDonald’s – ja, wir wollten es einfach wissen – schmeckt in den USA genau gleich wie bei uns! Wir haben z.B. Taco Bell, Pizza Hut, Panda Express und Carl’s Jr. getestet. Ich fand Taco Bell ganz gut. Die vegetarischen Angebote dort fand ich vergleichsweise sogar relativ „gesund“ und lecker. Die Gerichte mit Fleisch sehen nicht sehr gesund aus. Auch Wendy’s, In-N-Out (in Kalifornien) und Jack in the Box gibt es fast in jeder Ortschaft.
Fast Food-Ketten helfen euch (abgesehen von Pizza Hut, wo man auch um die 20 Dollar für eine Pizza zahlt), zwischendurch mal etwas Geld zu sparen. Ich persönlich bin ja nicht so der Fast Food-Fan und als Vegetarierin ist das Angebot sowieso begrenzt. Aber ich finde es trotzdem immer spannend, eine neue Kette auszuprobieren. Wir haben uns auch noch lange nicht durch alle durchprobiert, es gibt wirklich unüberschaubar viele.
Essen gehen in den USA: Diners
In jedem Diner oder Restaurant in den USA ist es üblich, im Eingangsbereich zu warten, bis man abgeholt und zu einem freien Tisch gebracht wird. Ein „Wait to be seated“-Schild weist darauf hin. (Freie Platzwahl gibt es nur in Fast Food-Ketten, wo ihr euer Essen auch selbst am Schalter bestellt und abholt.) In manchen Diners gibt es im Eingangsbereich sogar eine kleine Sitzecke, sollte es wirklich mal etwas länger dauern, bis ein Tisch frei wird. Wir haben meist kaum oder gar nicht warten müssen, was vielleicht auch einfach daran liegt, dass wir früher Essen gegangen sind als die meisten Amerikaner. Denn in den USA wird abends später gegessen als bei uns. Erst ab 20 Uhr füllt sich ein Lokal langsam. Auch Familien mit kleineren Kindern gehen um diese Zeit noch essen – eine Sache, die ich aus Österreich so gar nicht kenne, aber an Amerika sehr liebe.
Wir mögen Diners lieber als Fast Food-Restaurants und besonders angetan hat es uns Denny’s, eine Restaurant-Kette, die es fast in jeder Ortschaft gibt und an der man als USA-Besucher wohl kaum vorbeikommt. Hier waren wir so ziemlich jeden zweiten Tag. Es gibt eine große Burger-Auswahl und man kann auch jeden vegetarisch bestellen (mit „veggie patty“ = Gemüselaibchen; ein veggie patty gibt es z.B. auch in allen Subway-Filialen). Aber es gibt dort nicht nur Burger. Mein Standardgericht bei Denny’s ist das „Loaded Veggie Omelette“.
In vielen Denny’s Restaurants bekommen Kinder zu einer bestimmten Uhrzeit oder an einem bestimmten Wochentag (das variiert je nach Filiale) die Kinder-Gerichte kostenlos. Immerhin ein Mal waren wir mit unserem Sohn zufällig am richtigen Wochentag zur richtigen Zeit vor Ort ;-)
Gerade in Kalifornien gibt es viele, viele hippe, junge Lokale mit frischer, gesunder Küche und internationale Restaurants jeglicher Nation. Aber auf unserem Roadtrip durch Arizona, Utah und Nevada sind uns solche Lokale kaum bis gar nicht untergekommen. Was nicht heißen soll, dass es sie gar nicht gibt, es wird schon welche geben, wenn man weiß, wo. Aber oftmals haben wir auch einfach hungrig nach dem nächsten Denny’s Ausschau gehalten, bevor wir uns großartig auf die Suche machen wollten. Denn der befindet sich wie alle Diners- und Fast Food-Ketten immer auf der großen Durchfahrtsstraße der jeweiligen Ortschaft und ist von weitem sichtbar – was ich doch ziemlich praktisch finde!
Essen gehen in den USA: Getränke – von Eiswürfeln und „free refills“
Häufig bekommt man vor dem Essen ein kostenloses Wasser an den Tisch gestellt, das jedoch meist das gechlorte Wasser aus der Leitung ist. Anscheined sind viele Amerikaner:innen da gar nicht empfindlich. Und so bekommt man auch Eiswürfel meist in der gechlorten Variante – gar nicht lecker! Generell bekommt man jedes Getränk IMMER mit massig Eiswürfeln (zuerst wird das Glas mit Eiswürfeln gefüllt, dann kommt erst das Getränk dazu). Um dem vorzubeugen, müsst ihr also wirklich jedes Mal konsequent dazu sagen, dass ihr keine Eiswürfel wollt.
Sehr oft sind im Getränkepreis „free refills“ inkludiert. Das heißt, ihr könnt euer Glas auffüllen lassen, so oft ihr wollt bzw. werdet gefragt, ob ihr einen Refill wollt, sobald euer Glas leer ist. Eine Erfahrung, die ich bei meiner ersten USA-Reise gemacht habe, als ich noch regelmäßig Eistee im Restaurant bestellt habe: Unter einem „iced tea“ verstehen die Amerikaner:innen einen ungesüßten Tee, aber eben gekühlt, nicht den Softdrink, den ihr bei uns bekommt.
Hier noch ein paar Tipps, damit ihr beim Essen gehen in den USA nicht sofort als Europäer/Deutschsprachige entlarvt werdet:
- Wenn ihr bestellt, sagt ihr nicht „I take…“, sondern richtig: „I’ll have the…“
- Wenn ihr zahlen wollt, verlangt ihr „the check, please!“ (nicht „the bill, please!“, that’s British)
- Ihr wollt eure Rechnung aufteilen? Mein Tipp: Tut es einfach nicht! Ihr überfordert damit jede:n Kellner:in heillos, denn das ist komplett unbekannt in den USA. Macht euch das lieber im Nachhinein unter euch aus!
- Übrigens ist es in den USA nicht üblich, nach dem Essen noch sitzen zu bleiben. Wer noch bleiben möchte, der setzt sich an die Bar.
- Ihr schaut die Bedienung nur groß an, wenn sie euch fragt, wie ihr euer Frühstücks-Ei haben wollt? Mit dieser Übersetzungshilfe nicht mehr: „Scrambled“ = Rührei, „sunny side up“ = ein Spiegelei, „over easy“ = ein kurz umgedrehtes Spiegelei, „over medium“ = ein länger umgedrehtes Spiegelei. Generell gibt es sehr oft solche Wahlmöglichkeiten (Kartoffeln, Fleischlaibchen, Steak, Brötchen) und nachdem die Kellnerin oder der Kellner dann auf eure Nachfrage die Wahlmöglichkeiten alle runtergerattert hat, dürft ihr wählen!
Übrigens, Thema Essgewohnheiten: Amerikaner:innen essen anders mit Messer und Gabel, als wir das tun. Sie schneiden sich immer größere Portionen vor, legen dann das Messer beiseite und essen mit der Gabel weiter. Habt ihr das gewusst? Achtet mal darauf!
Ich hoffe, meine Tipps haben euch gefallen. Ich finde es immer hochinteressant, etwas über die Sitten und Bräuche in anderen Ländern zu lesen. Habt ihr Ergänzungen oder besondere Erfahrungen zum Essen gehen in den USA gemacht, dann schreibt sie mir gerne in die Kommentare.
Die besten Tipps und Infos zum Einkaufen in den USA findest du hier.
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3 Kommentare
Jürgen
Hallo, ich war jetzt 2 Wochen in den USA und Kanada und habe die gleichen Erfahrungen gemacht. Zuerst war ich bei einer organisierten Busrundreise dabei von New York über Boston, New Hamphire, Vermont nach Kanada (Quebec), Montreal, Ottawa, Schifffahrt am St. Lorenz und Toronto (CN Tower) bis Niagara. Und dann wieder in die USA nach Gettisburg Battle Ground, was für die Amerikaner eine unheimliche Bedeutung hat, die mir nicht so geläufig ist, Amishcoutry um York und Washington D.C bzw. Philadelphie. Zum Schluss letze Woche noch ein paar Tage solo in New York City. Also zum Essen: ja es gibt Burger, Pizza und Hot Dogs in all diesen kleinen Food Trucks in allen Facetten, auch Halal Hot Dogs, wobei ich Halal, also Ausbluten, aus Tierschutzgründen eigentlich ablehne. Sobald du dich irgendwo hinsetzt und bedient wirst, kann man bei 2-3 Gängen, Wein und Kaffee locker mit 100 USD pro Person rechnen. Aber wer kann sich nur von Hot Dog ernähren. Gott sei Dank habe ich in den letzten 2 Wochen nicht nennenswert zugenommen :)
Johanna
Hallo, danke dir für deinen Bericht! Ja, die Preise in Restaurants sind ordentlich dort, gesund ernähren zu einem günstigen Preis ist ganz, ganz schwierig leider… lg Johanna
Nils E.
Vielen Dank für diesen Artikel zu Restaurants in den USA. Gut zu wissen, dass dort die Preise ohne Steuern angegeben werden. Ich möchte bald in die USA reisen und ein Besuch im Restaurant scheint sich ja dort deutlich von den Gepflogenheiten hierzulande zu unterscheiden.