Valley of Fire Sehenswürdigkeiten & Wanderungen an einem Tag
Zugegeben: Als wir am Weg zu unserem ersten Halt durch den kleinen Valley of Fire State Park in Nevada durchgefahren sind, war es nicht unbedingt Liebe auf den ersten Blick. Ein bisschen skeptisch war ich. Konnte mich dieses kleine Fleckchen Erde am Ende unseres Roadtrips noch beeindrucken, nach all dem, was wir schon an grandiosen Naturlandschaften in den USA gesehen hatten? Doch ich wurde nicht enttäuscht. Unglaublich vielseitig, unglaublich schön und einzigartig ist es hier! Und zum Ende des Tages wartet nach all den Valley of Fire Sehenswürdigkeiten ein grandioser Sonnenuntergang auf euch, den ihr nicht so bald vergessen werdet! Das Tal des Feuers macht seinem Namen dabei wirklich alle Ehre und leuchtet in einer Vielfalt an Rot-Schattierungen.
–> Hier findest du unsere gesamte USA Südwesten Reiseroute im Überblick
Übrigens: für einen Wochentag im März fand ich das Valley of Fire ziemlich gut besucht, was daran liegen könnte, dass es ein sehr beliebtes Ausflugsziel für einen Tagesausflug ab Las Vegas ist. Las Vegas liegt ungefähr eine Autostunde entfernt. Auch wenn sich die Menschen im Großteil des Parks halbwegs gut verstreuen, so waren wir vor allem am Fire Wave Trail und White Domes Trail bei weitem nicht die einzigen Wanderer.
Beste Reisezeit für die Valley of Fire Wanderungen: Im Sommer wird es im Valley of Fire leider unangenehm heiß mit Temperaturen um die 40°C. Von jeglichen Wanderungen wird dann abgeraten. Vor allem auf dem Fire Wave Trail gibt es streckenweise auch nicht viel Schatten. Auch im Winter sind die Temperaturen sehr mild. Im März hatten wir perfektes Wanderwetter, es war warm, aber noch nicht unerträglich heiß.
Meine persönlichen Valley of Fire Sehenswürdigkeiten & Tipps für tolle Wanderungen
Im Folgenden möchte ich euch hier meine Tipps für alle Valley of Fire Sehenswürdigkeiten und Wanderungen vorstellen und verrate euch, wie ihr einen Tag im Valley of Fire perfekt gestaltet. Die meisten Highlights liegen dabei abseits der Straße, daher habt ihr das Valley wirklich nicht mal ansatzweise kennengelernt, wenn ihr nur durchfahrt und hie und dort einen Halt einplant. Macht wenn möglich auch ein oder zwei der kurzen Wanderungen, um die Vielfalt des kleinen State Parks so richtig kennenzulernen. Das lohnt sich wirklich!
Mein Valley of Fire Tipp: plant einen Halt im Visitor Center ein! Dort gibt es neben netten kleinen Broschüren zur besten Planung eines halben und eines ganzen Tages im Valley of Fire auch nette Park Ranger, die ihr fragen könnt, wo sich der Pink Canyon befindet. Der Pink Canyon? Ja, genau!
Pink Canyon
Mein persönliches Top-Highlight an diesem Tag war nämlich der Pink Canyon oder Pastel Canyon, der auf keiner Visitor Map eingezeichnet ist und von dem ich nur durch eingehende vorherige Internet-Recherche überhaupt erfahren habe. Ein absoluter Geheimtipp!
Aber: den Pink Canyon findet ihr wie bereits erwähnt ohne Park Ranger eher nicht. Dessen Wegbeschreibung ging dann ungefähr so: “Drive to this trailhead (zeigt auf die Karte), then drive further ahead and after the fourth dip (Straßensenkung, die mit Verkehrsschild markiert ist), you will find a very small space to park your car on the right side. There you are!” Keine Schilder, einfach nichts, weist an Ort und Stelle übrigens darauf hin, dass ihr am richtigen Ort seid. Also sind wir einfach mal drauf losgegangen. Und als wir uns sehr bald in einem kleinen Canyon befanden, der tatsächlich irgendwie immer pinker wurde, wussten wir, dass wir wohl richtig waren!
An dieser Stelle lasse ich einfach mal ein paar Fotos sprechen:
White Domes Trail
Vom White Domes Trail habe ich mir völlig zu Unrecht am wenigsten erwartet. Dort erwarten euch einige beeindruckende Felsformationen und ein richtig cooler Slot Canyon, der mir unglaublich gut gefallen hat, außerdem die Überreste einer Filmkulisse. Jeder möchte im Valley of Fire unbedingt zur Fire Wave, dabei fand ich diese Wanderung eigentlich viel schöner.
Die Rund-Wanderung startet beim gut beschilderten White Domes Parkplatz und dauert ungefähr 45 Minuten, wenn man sie ohne viele Foto-Stopps und ohne Kinder geht. Wie ihr euch denken könnt, hat es bei uns um einiges länger gedauert. Ich rate euch, den Trail in empfohlener Richtung zu gehen, da ihr die zu überwindenden Höhenmeter dann abwärts geht.
Nachdem ihr das erste Stück bergab gegangen und schon an ein paar beeindruckenden Felsen vorbeigekommen seid, kommt ihr zu den Überresten einer Filmkulisse aus den 60ern für den Western “The Professionals”. Okay, sonderlich spannend fand ich die eigentlich nicht. Sehr bald darauf erreicht ihr den White Domes Slot Canyon, der für mich das schönste Stück des Rundwegs war. Seht selbst:
Zum Schluss geht ihr über eine Buschebene retour, doch auch hier warten noch ein paar interessante Felsformationen. Valentin fand den Weg übrigens auch so spannend, dass er fast alles selbst gegangen ist. Diese Wanderung ist viel abwechslungsreicher als der Fire Wave Trail.
Fire Wave & Fire Wave Trail
Ich habe es schon angekündigt: so ganz begeistert war ich vom Fire Wave Trail nicht. Und das, obwohl die sogenannte Fire Wave als DIE Sehenswürdigkeit des Valley of Fire gilt. Sie wird als echte Alternative zur berühmten “Wave” in Arizona gesehen. Mit dem Vorteil, dass jeder sie besuchen kann, während man für “The Wave” erst mal Tickets in einer Lotterie gewinnen muss – klingt komisch, ist aber wiklich so!
Ich glaube aber schon, dass die “echte” Wave doch um einiges beeindruckender ist. Am Fire Wave Trail (ihr startet auch hier am gut beschilderten Parkplatz) geht ihr ca. 30 Minuten lang durch im Vergleich zum White Domes Trail eher wenig abwechslungsreiche Landschaft.
Bei der Wave angelangt hatten wir es nur den plötzlich viel mehr Menschen um uns zu verdanken, dass wir das Ziel überhaupt erkannt hatten. Denn den berühmten Blick, den man von Fotos kennt, muss man erst mal finden. Steht man nicht genau an einer bestimmten Stelle, sieht die Wave gleich nur mehr halb so spektakulär aus. Wahrscheinlich war die kleine Fire Wave für mich ein klassischer Fall von “zu hohe Erwartungen gesetzt”. Versteht mich nicht falsch. Es ist ein toller Ort und eine beeindruckende Felsformation. Aber mich haben wider Erwartens einfach einige andere Plätze im Valley of Fire mehr begeistert.
Ja, ein tolles Foto-Motiv ist die kleine Fire Wave schon! Der Ausblick ist auch nett. Aber dafür versammeln sich hier auch immer einige Menschen. Um das zu umgehen, muss man wohl zum Sonnenaufgang hier sein. Hat man dann genug von der Wave – wir waren dann doch eine zeitlang dort und haben den Ort rundum einmal erkundet – geht man denselben Weg wieder zurück, den man gekommen ist.
Kleiner Tipp: Lasst auf dem Felsboden rund um die Wave mal Steine fallen. Das klingt echt “hohl”, wenn sie auf dem Boden aufschlagen, als wäre der Fels unter euch hohl.
Elephant Rock
Ein sehr kurzer Weg, der Elephant Rock Trail, führt in nur ca. 10 Minuten zum sogenannten Elephant Rock, der wie ein etwas abgemagerter Elefant aussieht.
Hier ist der Weg das Ziel, denn während der Elephant Rock nur ein seltsam geformter Fels ist, erwarten euch ganz tolle Ausblicke auf dem Weg dorthin. Die schönen Blicke in die Weiten des Valley of Fire waren für mich ein weiteres unerwartetes Highlight am Ende unseres Tages. Der perfekte Ort, um einen Sonnenuntergang im Valley of Fire zu erleben. Kaum war die Sonne weg, wurde es im März übrigens richtig kühl im Valley of Fire.
Valley of Fire Scenic Drive
Lohnt es sich auch, einfach nur durch das Valley of Fire durchzufahren und mal am Straßenrand stehen zu bleiben, ohne Wanderungen zu machen? Wenn ihr ohnehin in der Gegend seid auf jeden Fall. Und im Sommer geht es vielleicht aufgrund der Hitze einfach nicht anders… Ein Umweg hierher lohnt sich meiner Meinung nach allerdings nur, wenn man neben dem Scenic Drive auch Wanderungen machen kann.
Wir sind bei herrlichem Nachmittagslicht durch den Park gefahren und waren beeindruckt von der Farbenpracht an Rottönen. Das Valley of Fire glüht dann förmlich und macht seinem Namen alle Ehre. Daher: Wenn ihr nur den Scenic Drive fahren wollt, kommt unbedingt am späten Nachmittag oder ganz in der Früh, wenn die tiefstehende Sonne alles verzaubert. Ich hätte an fast jeder Ecke stehenbleiben können. Aber die ganze Vielfalt der Landschaft zeigt sich von der Straße aus leider nicht.
Ins Valley of Fire mit Kind
Das Valley of Fire kann man wohl als großen Abenteuerspielplatz für Kinder bezeichnen. Felsen zum Klettern, Sand zum Spielen und vor allem: überschaubare Fahrstrecken zwischen den einzelnen Punkten, sodass man hier nie lange im Auto sitzt. Das kennen wir auch ganz anders aus anderen Nationalparks, allen voran dem schier endlosen Death Valley. Also wenn ein Park geeignet ist für Kinder, dann das Valley of Fire!
Von den vorgestellen Valley of Fire Sehenswürdigkeiten eindeutig am meisten empfehlen mit Kind kann ich den Pink Canyon und den White Domes Trail. Beides fand Valentin äußerst spannend und wollte er daher auch unbedingt selbst erkunden. Bei beiden fand er jede Menge Klettermöglichkeiten und im Pink Canyon sogar rosa Sand. Die Farbe war ihm zwar eher egal, aber Sand ist Sand. Valentin hatte bei unseren Wanderungen fast immer einen kleinen Bagger dabei, der sich sehr bewährt hat, wo es Sand gab.
Wie immer im Südwesten der USA gilt auch hier: lasst eure Kinder nicht unbeaufsichtigt, es gibt hier jede Menge giftige Schlangen und Spinnen und in diesem Teil der USA auch das “gila monster”. Was ist das? Haben wir uns auch gefragt, als wir das Schild gesehen haben und dann den ganzen Tag gerätselt, was es sein könnte. Bis wir am Abend wieder Internet hatten und das Rätsel lösen konnten: Es handelt sich dabei um die Gila-Krustenechse, zwar recht hübsch anzusehen, aber ebenfalls giftig. Wirklich gesehen haben wir hier übrigens nur kleine Eidechsen
Mein Fazit zu den Valley of Fire Sehenswürdigkeiten
Im Nachhinein gesehen hat sich das Valley of Fire sogar als einer meiner liebsten Parks unserses gesamten USA Südwesten Roadtrips entpuppt.
Daher mein Tipp: das Valley of Fire unbedingt einplanen, wenn ihr in der Umgebung von Las Vegas seid! Und zumindest mir ging es so, dass mir ein Tag dort nicht gereicht hat – ausgerechnet hier, in diesem wirklich mehr als überschaubaren kleinen State Park. Ich hätte gerne alle Valley of Fire Sehenswürdigkeiten gesehen und am liebsten alle Wanderungen gemacht. Ich habe zwar einiges gesehen an einem Tag, doch bin immer noch neugierig auf mehr!
Was wir leider nicht mehr geschafft haben: den Rainbow Vista Trail. Auf den Fotos, die ich gesehen habe, sah der auch sehr vielversprechend aus und dürfte einen tollen Ausblick in Rot- und Pastelltönen garantieren.
Sucht ihr nach weiteren Inspirationen für euren USA Südwesten Roadtrip? Hier ist unsere gesamte Route im Überblick.
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Und, steht das Valley of Fire auf eurer Bucket List? Oder wart ihr sogar schon mal dort? Welche der Valley of Fire Sehenswürdigkeiten hat euch am besten gefallen? Lasst es mich gerne in den Kommentaren wissen.
Vielen lieben Dank an dieser Stelle an meine Schwester Alice für einige der Fotos!
(Werbung wegen Ortsnennung.)
2 Kommentare
Patricia
Hab mir schon vor ner Woche vorgenommen hab, deinen Beitrag endlich mal zu lesen – deine Fotos vom Pink Canyon haben mich letztendlich überzeugt. Wirklich beeindruckend, was die Zeit so geschaffen hat. Amerika hat ja wirklich viel zu bieten wenns um Naturschönheiten geht, aber die Canyons habens mir besonders angetan. Es wird mal wieder Zeit für einen Roadtrip. (Und wenn ich Planungshilfe brauche, weiß ich ja jetzt wo ich nachschauen kann)
alles Liebe aus Oberösterreich
Patricia
Johanna
Hallo Patricia! :) und danke dir für deinen lieben Kommentar! Ja, der Pink Canyon ist soo cool! Und generell kann ich dir die Südwesten-Ecke der USA uneingeschränkt empfehlen für einen Roadtrip. Mir hat es so gut dort gefallen, jeder Tag war ein Highlight!
Alles Liebe, Johanna