Aussicht vom Leopoldsberg am Stadtwanderweg 1a
Wien

Wiener Stadtwanderweg 1a: Leopoldsberg im Winter

Über den Nasenweg auf den Leopoldsberg… im Winter bei Schnee – abenteuerlich!

Nun bin ich den berühmten Nasenweg auf den Leopoldsberg auf dem Wiener Stadtwanderweg 1a also endlich selbst gegangen… und dann habe ich ihn gleich bei etwas extremeren Bedingungen kennengelernt, nämlich bei Schnee und Glätte. Recht abenteuerlich (weil rutschig!) wurde dadurch der Aufstieg auf den Leopoldsberg.

Der Nasenweg ist aber nur ein kleiner Teil des sehr abwechslungsreichen Wiener Stadtwanderwegs 1a. Er besticht durch viele großartige Ausblicke über die Donau, Wien und die Weinberge.

Bei der Wanderung geht es zuerst von Nußdorf entlang der Donaustrandpromenade bis ins Kahlenbergerdorf, von dort über den Nasenweg auf den Leopoldsberg. Nach einem gemütlichen Spaziergang vom Leopoldsberg auf den benachbarten Kahlenberg, geht es von dort inmitten der Weinberge wieder hinab ins Kahlenbergerdorf und weiter retour nach Nußdorf.

Stadtwanderweg 1a: Aussicht vom Leopoldsberg
Aussicht vom Leopoldsberg am Stadtwanderweg 1a

Bis Ende 2021 möchte ich übrigens alle Stadtwanderwege in Wien gegangen sein – alle bisherigen Stadtwanderungen findet ihr jetzt schon hier gesammelt (wird laufend erweitert).

Ein Hinweis zu den Fotos: Im Beitrag sind Fotos von 3x Leopoldsberg vermischt, weil ich viel schönere Fotos habe, die nicht von der Wanderung stammen. Die von der Wanderung sind die grauen, düsteren ;-) Die sonnigen Winterfotos (auch das Titel-Foto) stammen von Anfang Januar und die Sonnenuntergangs-Aussichts-Fotos vom Herbst. Just that you know!

Der Stadtwanderweg 1a auf den Leopoldsberg

Alle Eckdaten und Wegbeschreibung

Ausgangspunkt und Ziel der Rundwanderung: Straßenbahn-Haltestelle “Nußdorf” der Linie D.

Strecke und Dauer: 11 km, angegeben mit 3-4 Stunden. Ich habe – trotz Schnee und rutschigen Stellen – nur 2,5 Stunden gebraucht.

Anforderungen: Beim Aufstieg auf den Leopoldsberg über den Nasenweg ist etwas Kondition erforderlich. Ansonsten einfache Wanderung. Bei Schnee und Glätte auf gutes Schuhwerk und die richtige Ausrüstung achten.

Beste Jahreszeit: Prinzipiell zu jeder Jahreszeit möglich. Weil der Nasenweg sehr steil und schweißtreibend ist, würde ich ihn nicht unbedingt im Sommer gehen. Bei Schneelage und Glätte bedacht planen!

Stadtwanderweg 1a mit dem Kinderwagen: Kinderwagentauglich ist nur der Abstieg, und das nur bedingt. Näheres dazu findest du ganz unten im Beitrag.

Stadtwanderweg 1a mit Kindern: Ganz unten im Artikel findest du ein paar Tipps, was Kinder am Stadtwanderweg 1a interessant finden.

Der Stadtwanderweg 1a bei Schnee im Winter - Blick auf den Leopoldsberg
Verschneiter Blick durch die Weinberge auf den Leopoldsberg

Auf dem Stadtwanderweg 1a – Wegbeschreibung

Die erste Etappe führt entlang der Donau

Zuallererst sei gesagt: Der gesamte Stadtwanderweg 1a ist so gut beschildert, dass man nichts anderes mehr braucht, als einfach nur den Schildern zu folgen. Das erste Schild befindet sich direkt bei der Station “Nußdorf” der Straßenbahnlinie D bzw. der S-Bahn-Station Nußdorf. Dort gibt es an der Heiligenstädter Straße eine Unterführung zur Donaupromenade – und genau dort befindet sich auch schon das erste Schild! Die erste Etappe geht ihr dann entlang der Donaupromenade bis zum Kahlenbergerdorf, wo ihr zum Nasenweg auf den Leopoldsberg gelangt.

Stadtwanderweg 1a
Zu Beginn führt der Stadtwanderweg 1a an der Donau entlang

Der Nasenweg auf den Leopoldsberg im Winter

Zum Aufstieg auf den Nasenweg habe ich ja in der Einleitung schon angedeutet, dass das Unterfangen bei Schnee recht abenteuerlich war. So richtig Glatteis war nicht, aber festgetretener Schnee in Kombination mit sehr steil bergauf hat dann schon gereicht. Bei Glatteis-Warnung würde ich den Nasenweg auf keinen Fall ohne entsprechender Ausrüstung gehen! Ich hätte mir für den Aufstieg gerne Grödel gewünscht (das sind so etwas wie Schneeketten für Schuhe) – habe beschlossen, mir welche zuzulegen!

Dank perfekt gesichertem Weg (durchgehendes Geländer!) fand ich den Aufstieg auf den Leopoldsberg aber trotz Rutschgefahr nicht gefährlich, sonst hätte ich sofort umgedreht. Ohne Geländer hätte ich es aber an manchen Stellen nicht weiter geschafft, wäre einfach weggerutscht. Im Sommer ist all das wahrscheinlich unvorstellbar, wenn das Geländer für trittsichere Personen absolut überflüssig erscheint… Ich war jedenfalls froh, dass ich den Weg hinauf und nicht hinunter gegangen bin. Die Wanderer, die mir entgegen gekommen sind, hatten es bergab nochmal ein wenig abenteuerlicher.

Aussicht vom Nasenweg auf dem Stadtwanderweg 1a
Der Nasenweg auf den Leopoldsberg bei Schneelage
Am Nasenweg im Winter

Oben angekommen – ich war schon froh, endlich oben zu sein! – war mir dann auch trotz Minusgraden recht warm. Man wird nach dem mühevollen Aufstieg auf der Aussichtsplattform am Leopoldsberg mit einer wirklich grandiosen Aussicht auf Wien und die Donau verwöhnt. Und wenn man einmal rundherum geht, entdeckt man auch die Aussicht nach Klosterneuburg auf der anderen Seite. Die Aussicht vom Leopoldsberg ist mein absoluter Lieblingsausblick über Wien.

Also, wie bereits kurz erwähnt, sind die folgenden Fotos vom Herbst bzw. von einem anderen Wintertag, nicht vom Tag der Wanderung:

Aussicht vom Leopoldsberg im Winter
Winterliche Aussicht über Wien vom Leopoldsberg. Rechts unten im Bild ein Teil des Nasenwegs
Stadtwanderweg 1a: Aussicht vom Leopoldsberg nach Wien und auf die Donau zum Sonnenuntergang
Herbstlicher Blick auf Wien vom Leopoldsberg zu Sonnenuntergang
Aussicht vom Leopoldsberg nach Klosterneuburg
Und auf der gegenüberliegenden Seite der Aussichtsplattform: die Aussicht nach Klosterneuburg und zum Bisamberg

Vom Leopoldsberg hinüber zum Kahlenberg

Vom Leopoldsberg geht es dann recht unspektakulär weiter zum Nachbarsberg, dem Kahlenberg. Dabei überwindet man kaum Höhenmeter, ein gemütlicher Spaziergang. Unterwegs kommt man auch an der Josefinenhütte vorbei, die zur Einkehr lädt. Am Wochenende muss man sich diesen Teil-Abschnitt entlang der Höhenstraße mit entsprechend vielen anderen Menschen teilen.

Dementsprechend habe ich diesen Teil der Wanderung im Laufschritt absolviert und bin auch am Kahlenberg ohne Umwege weitermarschiert, immer den Holzschildern nach… Daher an dieser Stelle wieder alte Fotos von der immer gut besuchten Aussichtsplattform am Kahlenberg. Die Aussicht finde ich ja nebenbei bemerkt nur halb so beeindruckend wie die Aussicht vom Leopoldsberg:

Abstieg vom Kahlenberg über die Weinberge ins Kahlenbergerdorf

Bergab wird es an einigen Stellen nochmal rutschig. Der Weg führt nun in die Weinberge zwischen Kahlenberg und Nußberg. Eine ganz eigene Stimmung herrscht hier im Schnee, eine seltsame Weite. Es sind ein paar andere Wanderer mit mir unterwegs, doch recht erstaunt bin ich, dass ich bald als einzige dem Querfeldein-Schild des Stadtwanderweg 1a folge. Das verunsichert mich kurz sogar ein wenig, bin ich hier auf diesem Wiesenweg zwischen den Weinbergen wirklich noch richtig? Doch bald zeigt mir das nächste Schild, dass ich mich immer noch am Stadtwanderweg 1a befinde.

Auf dem Stadtwanderweg 1a durch die Weinberge im Winter

Ich kreuze erneut eine Straße, doch wieder zeigt das Schild querfeldein, diesmal bergab durch den Wald. An dieser Stelle wird es nochmal sehr glatt. Den eigentlichen Weg kann ich aufgrund der Rutschgefahr unmöglich gehen, er ist einfach zu steil. Mir bleibt nur, neben dem Weg durch den Wald zu gehen und mich entlang der Bäume hinunterzuhangeln. Immer schön an Ästen festhalten und geeignete Baumstämme zur Hilfe nehmen, so geht es ganz gut. Auch hier im Wald ist weit und breit keine andere Menschenseele. Haben denn alle anderen gewusst, dass man das Waldstück bei diesen Bedingungen besser meidet? Ich bin aber echt froh, es nicht gemieden zu haben. Ich hatte den Winterwunderwald für mich alleine und es hat immer noch schöne dicke Flocken geschneit…

Erst mal aus dem Wald draußen, geht es dann recht schnell und schon befinde ich mich wieder im Kahlenbergerdorf. Das letzte Stück entlang der Donau möchte ich eigentlich nicht nochmal gehen. Ich überlege kurz, zu schummeln und einfach den Bus nach Nußdorf zu nehmen. Doch da ich den gerade verpasst habe, kommt mir die Option, bei Minusgraden auf den nächsten zu warten absolut irrsinnig vor. Im Nachhinein bin ich natürlich froh, nicht geschummelt zu haben. Es fühlt sich schon besser an, wirklich den ganzen Stadtwanderweg 1a gegangen zu sein. Auch wenn das letzte Stück eine Wiederholung ist.

Donaupromenade zwischen Nußdorf und Kahlenbergerdorf
Das letzte Stück: wieder entlang der Donau…

Auf dem Stadtwanderweg 1a mit Kinderwagen

Hartgesottene Kinderwagen-Fans können den halben Stadtwanderweg 1a (den Abstieg) über Umwege auch mit dem Kinderwagen bewältigen. Keinesfalls jedoch geht es über den Nasenweg mit dem Kinderwagen hinauf! Auch wenn man im Internet einen Beitrag findet, der das behauptet. Ich glaube, die müssen wohl einen anderen Weg gegangen sein. Der Nasenweg ist wirklich steil und besteht ungefähr zur Hälfte aus Treppen.

Man kann also mit dem Bus 38A bis zur Station Leopoldsberg fahren (halbstündliche Verbindungen), von dort hinüber zum Kahlenberg wandern und von dort wieder hinunter ins Kahlenbergerdorf, entlang der Beschilderung. Allerdings gibt es beim Abstieg zwei Dinge zu beachten:

  • Relativ zu Beginn muss man den Kinderwagen ein kurzes Stück (grob aus dem Kopf geschätzt ca. 15 Stufen) bergab tragen und braucht dazu bestimmt einen zweiten, der einem hilft. Vielleicht kann man diese Treppe auch umgehen, ich weiß es nicht mehr genau.
  • Das letzte Stück führt bergab quer durch den Wald (Unterer Weisleitenweg, Waldbachsteig) und ist nicht kinderwagentauglich. Dies kann jedoch problemlos auf der Eisernenhandgasse umgangen werden.

Die Aussichtsplattformen am Leopoldsberg können mit dem Kinderwagen – nicht ganz barrierefrei – befahren werden. Einzelne Stufen sind zu überwinden, dort kann man den Kinderwagen aber recht gut tragen.

Im Herbst waren wir am Leopoldsberg mit dem Zwillings-Kinderwagen

Stadtwanderweg 1a mit Kindern

Ich bin mit meinen Kindern schon mehrmals Teilabschnitte des Stadtwanderwegs 1a rund um den Leopoldsberg gegangen. Für Kinder besonders reizvoll ist die Strecke zwischen dem Kahlenberg und dem Leopoldsberg. Und das aus einem Grund: Unterwegs kommt ihr nämlich zur Elisabethwiese mit dem Waldseilpark Kahlenberg. Dort gibt es zu Betriebszeiten nicht nur viel zu beobachten, sondern auch zwei jederzeit frei zugängliche Wichtelparcours und einen kleinen Spielplatz. Die beiden Wichtelparcours sind wirklich cool, vor allem der hintere. Unser Großer liebt es, dort seine Geschicklichkeit zu trainieren. Und wir lieben es auch. Mit der Josefinenhütte gibt es dort auch eine Einkehrmöglichkeit. Im Winter bei Schnee wird die Elisabethwiese als Rodelwiese genutzt.

Auch der Nasenweg mit seinen Treppen und Serpentinen ist (bei passenden Wetterverhältnissen) durchaus auch schon für kleinere Kinder geeignet. Valentin geht lieber solche Wege als “öde Forststraßen”.

Mein Fazit zum Stadtwanderweg 1a

Der Stadtwanderweg 1a hat mir sehr gut gefallen. Von den von mir bisher gegangenen Stadtwanderwegen ist er der aussichts- und abwechslungsreichste. Den Nasenweg auf den Leopoldsberg möchte ich auf jeden Fall in der “schönen” Jahreshälfte noch einmal gehen, wenn ich auch die Aussicht voll und ganz genießen kann.

Am Leopoldsberg

Bist du auch schon mal am Wiener Stadtwanderweg 1a gegangen oder hast (im Winter) den Aufstieg über den Nasenweg auf den Leopoldsberg auf dich genommen? Lass es mich gerne in den Kommentaren weiter unten wissen. Wenn du noch Fragen zum Stadtwanderweg 1a hast, kannst du mir auch gerne schreiben!

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2 Kommentare

  • Sarah

    Hallo, danke für den ausführlichen Bericht :)
    Wie würdest du denn das mit Kindern machen, weil du schreibst “Teilabschnitte” bist du mit Kindern gegangen? Könntest du vielleicht erklären, welche das waren, und wie ihr da hingekommen seid? Den ganzen Weg, fast 11 km, finde ich für manche Kinder fast zu viel, darum überlege ich gerade, ob es z.B. Abkürzungen gibt.
    Danke!

    • Johanna

      Hallo! Ja, ihr könnt den Weg z.B. gut auf 2x aufteilen, indem ihr oben am Leopoldsberg oder Kahlenberg dann einfach den Bus 38A nehmt und mit Öffis zurückfährt. Und beim nächsten Mal kann man dann mit dem Bus wieder genau dort weitergehen, wo man beim letzten Mal stehen geblieben ist. Ich bin den Abschnitt vom Leopoldsberg zum Kahlenberg schon öfter mit Kindern gegangen, aber das ist wirklich nur ein sehr kurzes Stück. Prinzipiell ist finde ich sowohl der erste Abschnitt entlang der Donau, als auch der Aufstieg auf den Leopoldsberg (Nasenweg) durchaus relativ spannend für Kinder, ebenso dann noch der Weg vom Leopoldsberg bis hinüber zum Kahlenberg (mit dem Highlight Klettergarten und dem frei zugänglichen Wichtelparcours, das steht eh auch im Beitrag). Ich hoffe, das hilft dir weiter :) Für unseren Großen wären die ganzen 11km am Stück auch eher noch zu viel… Liebe Grüße!

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